Piper Fantasy

Die Kriegerin

Galeriebild
Ohne das Zauberschwert meiner Mutter hätte ich den Kampf schon längst verloren
Ich wollte nie in den Kampf ziehen, nie das Schwert in die Hand nehmen, das mir meine Mutter Lea hinterlassen hat. Aber das Leben wollte es anders.

Das Schwert meiner Mutter ist eine außergewöhnliche Waffe, gerettet aus einem untergangenen Land. Das Material, aus dem es in einer Schmiede mitten in der Tempelanlage ihrer Ahnen geschmiedet worden war, ist härter als Kupfer und Bronze, viel härter. Wenn seine Klinge auch nur mit mittlerer Kraft auf eine Bronzeklinge traf, splitterte diese weg, wenn nicht beim ersten Mal, dann doch spätestens beim zweiten oder dritten Schlag. Schon mehr als einmal hat mir das Schwert das Leben gerettet, weil ich ich mir damit einen Vorteil verschaffen konnte, der über Tod und Leben entschied. Doch erst jetzt, im Kampf um die Himmelsscheibe, muss es sich wahrhaftig bewehren ...
Galeriebild
Man bindet mich, man entführt mich, man will mich töten - weil man mir eine grausige Bluttat unterstellt
"Warum soll ich kämpfen?", hatte ich meine Mutter gefragt. "Warum soll ich nicht den Männern das Kämpfen überlassen?"
"Weil du vielleicht das Einzige bist, was noch zwischen dieser Welt und vielen Jahren der Barbarei und der Unwissenheit steht, Arianrhod." Die Finger meiner Mutter schlossen sich plötzlich so fest um den Griff des Schwertes, dass ihre Knöchel weiß durch die Haut stachen, und sie sah mich mit einem Ernst an, wie ich ihn selten zuvor in ihren Augen gesehen habe. "Du bist die Letzte unseres Volkes, Arianrhod." Sie strich mit den Fingerspitzen von Zeige- und Mittelfinger über die in Gold gefasste Himmelsscheibe, die den Schwertknauf zierte. "Du und dieses Schwert, ihr seid alles, was von unserem Volk übrig geblieben ist. Dir darf nichts geschehen. Ganz egal, welchen Preis es auch kostet."

Galeriebild
Im Dickicht prallen Freund und Feind aufeinander
Und dann kommt es tatsächlich zum Kampf ...

Ich springe mitten hinein in die Kämpfenden und reiße mein Zauberschwert nach oben. Die bronzene Klinge des Kriegers prallt auf meiner Klinge auf, als ich gerade auf ihn zuspringen will. Ein scharfer Schmerz zuckt durch mein Handgelenk und prellt sie mir fast aus der Hand.
"Achte immer auf deine Waffe", hatte mir Dragosz eingehämmert. "Lass nie zu, dass man sie dir aus der Hand schlägt."
Der Rat war gut, aber mein eigener Überraschungsangriff so lächerlich, dass es dem schwarzen Krieger ein Leichtes ist, mich zurückzutreiben. Mit ein paar kräftigen Hieben prügelt er mich durch den Dornenbusch.
Ich bekomme das Schwert nicht schnell genug hoch und gedreht, um mit der Waffe richtig ausholen und den Vorteil des härteren Materials meiner Klinge ausspielen zu können. Larkar ist nicht mehr an ihrer Seite, dafür stürmt der zweite langmähnige Krieger von der anderen Seite mit einem Aufschrei heran, schlägt ein paar stachelbewehrte Zweige zur Seite und springt auf mich zu ...

Texte: Absatz 1 aus DIE TOCHTER DER HIMMELSSCHEIBE Absatz 2 aus DIE KRIEGERIN DER HIMMELSSCHEIBE

All rights reserved by Medienservice Winkler - Impressum